Die 80er Jahre: Eine Dekade des Lernens und Wachsens

In den pulsierenden 80er Jahren, einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und persönlicher Entwicklung, fand ich mich im Spagat zwischen Familie, Arbeit und Studium wieder. Diese Jahre waren geprägt von intensiven Lernerfahrungen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.

Ein prägender Moment war ein Ratschlag eines meiner Lieblingsprofessoren: „Ein Blick in das Gesetz erleichtert die Rechtsfindung mitunter ungemein.“ Dieser Satz hat mich nachhaltig beeinflusst und wurde zu einem Leitmotiv in meinem Leben. Die Unterscheidung zwischen dem Legalen und dem Legitimen, zwischen dem, was gesetzlich erlaubt ist und dem, was moralisch vertretbar erscheint, hat mich stets fasziniert und herausgefordert. In einer Zeit, in der diese Differenz immer größer zu werden scheint, erwies sich dieses Verständnis als besonders wertvoll.

Meine berufliche Reise führte mich zunächst in die Öffentliche Verwaltung und später in die private Wirtschaft. Diese beiden Welten könnten unterschiedlicher nicht sein: Auf der einen Seite die Sicherheit und Rechtmäßigkeit der öffentlichen Verwaltung, auf der anderen Seite das Freiheitsstreben und Gewinnstreben der Privatwirtschaft. Hier erlebte ich den Kontrast zwischen Verantwortung abschieben und Verantwortung übernehmen in seiner ganzen Bandbreite.

Letztlich fand ich meine wahre Berufung in der freien Wirtschaft. Die Dynamik, die Herausforderungen und die Möglichkeiten, Verantwortung zu übernehmen und echte Veränderungen zu bewirken, faszinierten mich. Diese Jahre waren nicht nur eine Zeit des beruflichen, sondern auch des persönlichen Wachstums. Sie lehrten mich, dass echte Erfüllung darin liegt, seine eigenen Werte zu leben und sich stets neuen Herausforderungen zu stellen.

Ich teile mit Ihnen meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser entscheidenden Lebensdekade und hoffe, dass sie Sie inspirieren und motivieren, Ihren eigenen Weg zu gehen.

Die 90er Jahre: Pionierarbeit im Qualitätsmanagement

Die 90er Jahre markierten für mich einen Wendepunkt sowohl beruflich als auch persönlich. Nach wertvollen Jahren bei einem großen amerikanischen Computerkonzern, in denen ich umfangreiche Erfahrungen sammeln konnte, wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete mein eigenes Beratungsunternehmen. Dies war eine Zeit des Aufbruchs, geprägt von Innovation und dem Mut, neue Wege zu gehen.

Unser Fokus lag auf den damals aufkommenden Themen Qualitätsmanagement und Arbeitsschutz für kleine Dienstleistungsunternehmen. Wir waren Trendsetter in einem Bereich, der zuvor hauptsächlich von großen Konzernen dominiert wurde. Diese hatten begonnen, strenge Qualitäts- und Sicherheitsstandards für ihre Lieferanten einzuführen. Wir griffen diese Entwicklungen auf und passten sie an die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen an, was damals als bahnbrechend galt.

Mein damals entwickeltes Qualitätsmanagementmodell hat die Zeit überdauert und gilt noch heute. Es war und ist ein Beweis für die Langlebigkeit guter Ideen und starker Konzepte. Die Beständigkeit dieses Modells und die anhaltende Relevanz für meine Kunden sind eine Quelle des Stolzes und der Zufriedenheit für mich. Es ist faszinierend und erfüllend zu sehen, wie alte Kunden und ich uns bei diesem Thema immer wieder zusammenfinden und gemeinsam weiterentwickeln.

Die 90er Jahre waren für mich eine Zeit des Wachstums und des Pioniergeistes. Sie lehrten mich, dass echte Innovation oft darin besteht, bestehende Konzepte neu zu denken und sie für ein breiteres Spektrum anwendbar zu machen. Ich möchte meine Erfahrungen aus dieser dynamischen Dekade mit Ihnen teilen und hoffe, dass sie Sie inspirieren, in Ihrem eigenen Bereich Neues zu wagen.

Die 2000er Jahre: Visionäre Technologie und die Rückbesinnung auf den Menschen

Die 2000er Jahre waren für mich eine Zeit der visionären Ideen und tiefgreifenden Veränderungen. Inspiriert von der sich rasant entwickelnden Mobilfunktechnologie, hatte ich eine bahnbrechende Vision: Verkaufsautomaten über das damals neue Mobilfunknetz zu vernetzen. Die technische Herausforderung war enorm, denn wir hatten nur GPRS und eine begrenzte Anzahl von Datenmodems zur Verfügung. Doch mit Innovationsgeist und Ausdauer gelang es uns, eine funktionierende Lösung zu entwickeln.

In der kaufmännischen Umsetzung arbeiteten wir mit dem innovativen Telekombetreiber Mobilcom zusammen und unsere Kunden waren in ganz Europa verteilt. Diese Phase war aufregend und zeigte das enorme Potenzial unserer Idee. Jedoch musste ich als Leiter eines kleinen, neu gegründeten Unternehmens bald erkennen, dass wir gegen die etablierten Großunternehmen kaum eine Chance hatten. Sie fanden unsere Idee zwar interessant, waren jedoch nicht bereit, mit uns zusammenzuarbeiten.

Diese Erfahrung und der damit verbundene Stress hatten erhebliche Auswirkungen auf meine Gesundheit. Es war ein Wendepunkt, der mich dazu veranlasste, eine Pause einzulegen und meine Prioritäten zu überdenken. In dieser Zeit rückte ich den Menschen in den Mittelpunkt meiner beruflichen und persönlichen Bemühungen. Auf der Suche nach Anregungen und Lösungen reiste ich zunächst durch Deutschland, dann durch Europa und schließlich nach Nordamerika. Mein Ziel war es, einen tieferen Einblick in die menschliche Seite der Geschäftswelt zu gewinnen und Wege zu finden, wie Technologie den Menschen dienen kann, anstatt sie zu dominieren.

Die 2000er Jahre lehrten mich, dass echter Erfolg nicht nur in technologischen Innovationen liegt, sondern vor allem in der Fähigkeit, Technologie zum Wohle der Menschen einzusetzen. Diese Erkenntnisse haben mich geprägt und meinen weiteren Weg maßgeblich beeinflusst.

Die 2010er Jahre: Eine Reise zu den Big Five for Life

In meiner fortlaufenden Suche nach tieferem Sinn und menschlicherer Geschäftspraxis stieß ich auf die "Big Five for Life"-Philosophie von John Strelecky. Diese Idee faszinierte mich zutiefst und führte zu einer engen Freundschaft mit John. Diese neue Richtung in meinem Leben war nicht nur inspirierend, sondern auch transformierend.

Zusammen mit Uwe Alschner und einigen Freunden begann ich, Seminare zu organisieren, in denen wir aktiv mitwirkten. In den Anfangsjahren holten wir John Strelecky immer wieder mit ins Boot, um seine Philosophie und Methoden zu vermitteln. Diese Zusammenarbeit mündete in der Gründung einer Gesellschaft für den gesamten deutschsprachigen Raum, die ich mit Johns Unterstützung aufbaute und erfolgreich machte.

Mein Modell für diese Gesellschaft basierte auf zwei Säulen-Trios: Deutschland, Österreich und die Schweiz auf der einen Seite, sowie Seminare, Hörbücher und Consulting auf der anderen. Die ersten beiden Säulen in jedem Trio konnte ich erfolgreich etablieren. Bei den dritten Säulen – der Ausweitung auf die Schweiz und dem Consulting – hatte ich schon erhebliche Fortschritte gemacht, als mich eine schwere Gehirnblutung traf. Diese unerwartete Wendung legte mich für mehrere Jahre lahm und markierte eine abrupte Unterbrechung meines Schaffens.

Diese Phase meines Lebens war eine Zeit des intensiven Wachstums und der Selbstfindung, aber auch der Herausforderungen. Sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, seine persönlichen "Big Five for Life" zu finden und zu verfolgen. Mein Weg bis zur Gehirnblutung war geprägt von Engagement, Leidenschaft und dem ständigen Streben, das Leben und die Arbeit im Einklang mit meinen tiefsten Überzeugungen und Werten zu gestalten.

Ein vorübergehendes Aus: Die Überwindung meines Lebenskampfes

Am 1. Oktober 2017 nahm mein Leben eine dramatische Wendung. Eine Gehirnblutung setzte mein Leben abrupt auf ‚Pause‘. Eine Notoperation rettete mich, doch es folgten sechs lange Monate in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen, inklusive einer zweiten Kopf-OP. Diese Zeit war geprägt von harten Erfahrungen und tiefgreifenden Veränderungen. Trotz der Herausforderungen entschied ich mich schließlich, mich selbst aus der Reha zu entlassen und meinen eigenen, selbstbestimmten Weg der Genesung zu gehen.

Die Reise zurück ins Leben war alles andere als einfach. Ich erlebte das volle Spektrum der Genesung: vom Koma über den Rollstuhl bis hin zum Rollator. In dieser ohnehin schon herausfordernden Zeit verlor ich ziemlich schnell meine Eltern und Schwiegereltern. Körperlich und geistig war ich nicht in der Lage, sie auf ihren letzten Wegen zu begleiten. Der Abschied von ihnen fehlte mir. Der schmerzlichste Verlust traf mich dann im Sommer 2021 mit dem Tod meiner Ehefrau. Die Trauer um sie war und ist immer wieder präsent und fordert mich heraus.

Seit 2022 habe ich einen klaren Weg vor Augen. Fast wieder in meiner alten Kraft stehend, spüre ich den Wunsch und die Fähigkeit, erneut Menschen und Unternehmen zu helfen. Diese vergangene Phase meines Lebens hat mir gezeigt, wie widerstandsfähig der menschliche Geist sein kann und wie wichtig es ist, Hoffnung und Zielstrebigkeit zu bewahren, selbst in den dunkelsten Zeiten.

Meine Geschichte ist eine von Kampf, Verlust und schließlich der Rückkehr zu Stärke und Bestimmung. Ich hoffe, meine Erlebnisse können anderen Mut machen, niemals aufzugeben und immer nach vorne zu schauen, egal wie schwer die Umstände sind.

Ein neues Kapitel: Wiederaufstieg mit Vision und Entschlossenheit

Wo stehe ich heute und wohin geht meine Reise? In den letzten zwei Jahren hatte ich viel Zeit, um über meine Zukunft nachzudenken. Diese Phase der Reflexion, gepaart mit einer stetig wachsenden Energie, hat mir geholfen, meinen Weg neu zu definieren.

Ich habe dabei zahlreiche Wege erkundet, um herauszufinden, was ich wirklich will und kann: eine Business Coaching-Ausbildung absolviert, einen 5-Tage-Workshop mit einer Freundin durchgeführt, vor kleinen und großen Gruppen gesprochen, Menschen dabei unterstützt, ihre „Big Five for Life“ und ihre Werte zu entdecken, und Unternehmen in Führung und Qualitätsmanagement beraten. Diese Aktivitäten haben mir gezeigt, dass meine Stärken und Leidenschaften noch immer lebendig sind.

Trotz der körperlichen Herausforderungen durch die abklingende Lähmung auf meiner rechten Seite spüre ich, dass ich jeden Tag stärker werde. Mein Visionboard, das ich täglich sehe, erinnert mich: „Ich kann Alles! Ich schaffe Alles!“

Diese Worte sind nicht nur ein Mantra für mich, sondern auch eine Botschaft der Hoffnung für jeden, der Herausforderungen gegenübersteht. Wir alle haben das Potenzial, uns selbst neu zu erfinden und über unsere Grenzen hinauszuwachsen. Mein Weg zeigt, dass es möglich ist, sich von tiefen Rückschlägen zu erholen und mit neuem Elan und Optimismus voranzuschreiten.

Lassen Sie uns gemeinsam mutig sein, unsere Träume verfolgen und nie aufhören, an uns und unsere Fähigkeiten zu glauben. Die Zukunft wartet auf uns, und sie ist voller unendlicher Möglichkeiten.

PS: Wenn Sie fühlen, dass Sie bei diesem Prozess Unterstützung benötigen, schreiben Sie mir gerne! (Meine Email: pd@peterdunkhorst.de)